Psychologische Hilfe nach dem mutmaßlichen Anschlag in München
In der Münchner Innenstadt ereignete sich ein tragischer Vorfall, bei dem ein Fahrzeug in eine Demonstration der Gewerkschaft ver.di gefahren ist. Zahlreiche Menschen, darunter auch Kinder, wurden verletzt. Der mutmaßliche Anschlag hat eine Welle von Trauer, Angst und Unsicherheit ausgelöst. Nach solch einer erschütternden Ereignis gibt es vier zentrale Gruppen, die besonders betroffen sind: Menschen, die die Geschehnisse aus den Medien verfolgen, Anwohner*innen in der Nähe des Tatortes, Bekannte von Betroffenen und die direkten Angehörigen der Opfer. Nachfolgend finden sich spezifische Hinweise und Strategien zur Bewältigung dieser Belastungen.
Menschen, die die Ereignisse aus den Medien mitbekommen haben
Die mediale Berichterstattung über solch ein Ereignis kann Ängste und Sorgen auslösen, selbst wenn man nicht direkt betroffen ist.
- Tipps zur Bewältigung:
- Einschränkung der Mediennutzung: Zu intensive Berichterstattung kann die psychische Belastung verstärken. Begrenzen Sie den Medienkonsum und vertrauen Sie auf zuverlässige Quellen.
- Offener Austausch: Sprechen Sie mit Familie oder Freund*innen über Ihre Gefühle. Das Verbalisieren von Emotionen hilft bei der Verarbeitung.
- Körperliche Aktivierung: Regelmäßiger Sport oder Spaziergänge können Stresshormone abbauen.
Menschen, die in der Nähe des Tatortes wohnen
Für Menschen, die in der Umgebung des Vorfalls leben, ist die Situation oft mit einem Verlust von Sicherheit und Heimatgefühl verbunden.
- Tipps zur Bewältigung:
- Schutz suchen: Reduzieren Sie Ihre Exposition, wenn Sie sich im betroffenen Gebiet unwohl fühlen, und meiden Sie belastende Orte kurzfristig.
- Gemeinschaft suchen: Der Austausch in der Nachbarschaft oder mit vertrauten Menschen kann helfen, die Belastungen gemeinsam zu tragen.
- Professionelle Hilfe in Anspruch nehmen: Wenn die Belastung anhaltend ist, zögern Sie nicht, einen **Psychologin** oder eine Beratungsstelle aufzusuchen.
Bekannte von Betroffenen
Wenn Sie Freund*innen oder Bekannte von Verletzten oder Betroffenen sind, können Sie plötzlich eine emotionale Unterstützungsrolle übernehmen.
- Tipps zur Bewältigung:
- Aktiv zuhören: Lassen Sie Betroffene sprechen und unterbrechen Sie nicht. Ihr Einverständnis und Mitgefühl zählen.
- Konkrete Hilfe anbieten: Anstatt vage zu fragen, bieten Sie gezielt Hilfe an, z. B. Einkäufe oder Fahrten zu Terminen.
- Selbst auf sich achten: Die Rolle als Unterstützer*in kann belastend sein. Achten Sie auf Ihre eigenen Grenzen und nehmen Sie Hilfe in Anspruch, wenn es zu viel wird.
Angehörige der Opfer
Direkte Angehörige von Verletzten oder Verstorbenen stehen vor einer massiven emotionalen Belastung.
- Tipps zur Bewältigung:
- Emotionen zulassen: Es ist normal, sich traurig, wütend oder hilflos zu fühlen. Erlauben Sie sich, zu trauern und emotionale Reaktionen zu zeigen.
- Unterstützungsnetzwerk nutzen: Wenden Sie sich an Freund*innen, Familie oder Selbsthilfegruppen.
- Professionelle Trauerhilfe: Spezialisierte Trauerbegleitung oder Psychotherapie kann helfen, die Ereignisse zu verarbeiten.
- Rituale und Erinnerungen: Rituale wie Kerzen anzünden oder ein Gedenken zu organisieren, können beim Umgang mit dem Verlust helfen.
Allgemeine Hinweise
Ereignisse wie der mutmaßliche Anschlag in München können dazu führen, dass Menschen das Vertrauen in ihre Sicherheit verlieren. Es ist wichtig, sich vor Augen zu halten, dass Hilfe verfügbar ist und niemand allein mit seiner Trauer oder seinen Ängsten bleiben muss.
- Wichtige Anlaufstellen:
- Telefonseelsorge: Kostenfreie und anonyme Hilfe unter 0800 111 0 111.
- Krisendienste: Lokale Krisendienste in München bieten Soforthilfe.
- Selbsthilfegruppen: In vielen Städten gibt es Angebote für Betroffene und deren Angehörige.
Mit gegenseitigem Beistand und professioneller Hilfe kann es gelingen, die Folgen eines solch tragischen Ereignisses gemeinsam zu bewältigen. Achten Sie auf sich und andere.